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Pilzexkursion am Tulbingerkogel

Zu Herbstbeginn ging es für uns zum Tulbingerkogel im nordwestlichen Wienerwald. Thomas Bardorf von der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft gab uns einen sehr spannenden Einblick in sein Fachgebiet – die Mykologie, die Wissenschaft der Pilze. Es war eindrucksvoll diese Fülle an Lebensformen und ihrer Eigenschaften zu sehen, wovon einem sonst als Laie so Vieles verborgen bleibt!
Die schwarzen Flecken auf den Buchen haben sich als Schlauchpilze heraus gestellt, das Stockschwämmchen als ein wirklich köstlicher Speisepilz, die Rindensprenger als … (der Name sagt alles) und und und …

Viele Pflanzen gehen mit Pilzen, den so genannten  Mykorrhizapilzen eine Symbiose ein. Dabei profitieren beide Seiten von dieser Verbindung. Die Pflanzen kommen leichter an Nährsalze und überstehen besser Trockenperrioden. Die Pilze wiederum erhalten von der Pflanze Produkte der Photosynthese (Zucker mhmh), die sonst für sie schwer zu bekommen sind. Zum Thema war für uns auch sehr interessant zu hören, dass viele Bäume ihr volles Mykorrhizaspketrum erst in hohem Alter erreichen, dass sie durch Fällung selten erreichen. Somit wären längere Umtriebszeiten im Sinne der Pilze uns Ökosystemen.

Große Aufregung verursachte der Fund eines Pilzes aus der roten Liste. Er wurde sorgfältig dokumentiert und fotografisch festgehalten.

Eine sehr wichtige Rolle spielen Pilze als Destruenten (Zersetzer). Sie sind nämlich in der Lage Zellulose zu verdauen und somit die großen Mengen an Totholz, die im Wald anfallen wieder in Boden zu verwandeln. Das macht sie für uns auch bei der Herstellung von Kompost interessant, da bei der Zersetzung von Holz wichtige Bausteine für den Humusaufbau frei werden wie die Phenolringe aus dem Holzstoff (Lignin).

Diverse Pilze nehmen sehr gut Giftstoffe auf und eignen sich somit für Bodensanierungen. Diese Eigenschaft ist allerdings bei der Wahl der Speisepilze zu berücksichtigen. Pilze von nährstoffreichen Standorten sollen gemieden werden um keine so genannten „unechten Pilzvergiftungen“ zu bekommen.

Die Österreichischen Mykologischen Gesellschaft bietet für interessierte für einen kleinen Beitrag immer wieder Exkursionen an.
Außerdem sind selbstorganisierte Privatexkursionen wie die Unsere eine Möglichkeit.

 

!! INFO an die Küchenmykologen: Nächstes Frühjahr planen wir, selber Baumstämme mit Pilzbrut zu beimpfen auf denen dann köstliche Shiitake und andere Pilze für den Teller wachsen sollen. Bei Interesse bitte bei uns melden, der Termin wird zeitgerecht bekannt gegeben. !!

 

Antoine Guérin

Garten- & Landschaftsplaner Landschaftsplanung im Bac-Studium Widmet sich nun nebenbei dem Masterstudium im Bereich Wassernutzung und Aufbereitung. Nun schon seit 2014 im Team mit dabei verbindet er seine breit gestreuten Fähigkeiten und bringt sich in allen Bereichen mit ein.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Gerit Fischer

    Ja bitte, macht das! Ich bin Mykotherapeutin/Vitalpilz-Fachberaterin und könnte ggf. einen kleinen „Impulsvortrag“ zum Thema anbieten. Wär schade, wenns ganz ausfiele!
    LG!

  2. Gerit Fischer

    Ich, ich, ICH! Will unbedingt dabei sein und mir auch was beimpfen! 😀
    Wir haben zwar schon Rotfußröhrlinge, Judasohren und Samtfußrüblinge im Garten, aber man kann nie genug Pilze haben. Schon gar nicht Shiitake. ;D
    Wird Thomas Bardorf auch dabei sein bei der Aktion?
    GLG!

    1. Antoine Guérin

      Hi Gerit. Wir haben uns auch schon darauf gefreut. Nur leider müssen wir das verschieben da wir gerade viele andere Projekte haben. Wir melden uns wenn wir doch noch eine Pilz-Aktion starten! LG, Antoine

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